Sauberes Wasser – auch morgen.
Wir leben in einem Land, in dem wir unvergleichliche Naturjuwele haben. Glasklare Seen, grüne Wälder, schneebedeckte Berge und saftige Wiesen. Es gibt Artenvielfalt und Erholungsgebiete, dank gesunder Böden und unverbauter Natur. Und: Wir haben das beste Trinkwasser der Welt.
Die Natur braucht uns – Und wir alle brauchen die Natur. Wir brauchen das saubere Wasser und die intakte Umwelt für eine gesunde Heimat. Wir brauchen die saubere Luft, die wir atmen und ein Zuhause, in dem auch unsere Kinder und Enkelkinder noch eine lebenswerte Zukunft haben.
All das, diese unglaubliche Lebensqualität, ist bedroht. Bedroht von der Klimakrise, den damit einhergehenden Extremwetterlagen, Naturkatastrophen, Hitze- und Trockenperioden.
Österreich kann seinen Bedarf an Trinkwasser fast zur Gänze aus geschützten Grundwasservorkommen decken. ABER: Wir müssen heute auf unser Wasser aufpassen, dass wir es morgen noch haben. Denn der Wasserkreislauf ist aus dem Gleichgewicht.
Wassermangel durch Extremwetter, aber auch verunreinigtes Grundwasser sind zunehmende Probleme in unserem Land (z.B.: gesundheitsschädliche, krebserregende Ewigkeitschemikalien, aber auch zB. Hochwasser). Trockenphasen und Bodenversiegelung belasten unseren Grundwasserspiegel. Wir müssen auf unsere intakte Natur und wertvollen, natürlichen Ökosysteme wie Flüsse und Bäche, Moore und Seen besser aufpassen, damit wir auch in Zukunft sauberes Wasser haben.
Unsere Vision
Klare Bäche, saubere Flüsse, glitzernde Seen. Wir möchten das frische Wasser unserer Heimat auch für die nächsten Generationen bewahren und schützen. Sauberes Trinkwasser, Seen zum Reinspringen und Abkühlen, Flüsse und Auen als Lebensraum für Fische, Frösche, Vögel und Pflanzen – das alles gehört zu einer ganzheitlichen Wassernutzung dazu. Mit einem klugen und vorausschauenden Wassermanagement können wir das erreichen und ausreichendes klares, sauberes Wasser für unsere Kinder und Enkel erhalten.
Trinkwasser im öffentlichen Raum garantiert
Trinkbrunnen an allen zentralen öffentlichen Orten. Mit zunehmender Hitze braucht es überall freie Zugänge zu Trinkwasser. Das steigert unsere Lebensqualität. Österreichs Trinkwasser ist ein zentrales öffentliches Gut und muss für alle Menschen frei verfügbar sein. Wir wollen ein Programm ins Leben rufen, das dafür sorgt, dass auf jedem Dorfplatz und an allen zentralen öffentlichen Orten neben einem schattenspendenden Baum auch ein öffentlicher Trinkbrunnen als Durstlöscher vorhanden ist.
Denn mit jeder Trinkflasche, die wir im öffentlichen Raum nachfüllen können, leidest du weniger an der Hitze. Das bedeutet, dass neue Brunnen gebaut werden müssen bzw. alte Brunnen an das Wasserleitungsnetz anschließen.
Recht auf Abkühlung
- Mit einem freien Wasserzugang als Erholungs- und Gesundheitsmaßnahme für alle. Wir spüren alle, wie sehr uns die zunehmende Hitze belastet, Hitzewellen sind mittlerweile lebensbedrohend geworden. Deswegen soll jeder Mensch in Österreich die Möglichkeit haben, sich entsprechend abzukühlen. Abkühlung darf keine Frage des Geldes sein. Gerade Menschen mit weniger Einkommen fehlt oft die Möglichkeit genau das zu tun. Die Seen in Österreichs dürfen nicht die exklusiven Swimmingpools der Reichen sein. Deswegen fordern wir den freien Seezugang. Wir wollen einen gesetzlichen Auftrag an die Länder, Gemeinden und Bundesforste für mehr öffentliche Badeplätze und öffentliche Seezugänge. Dafür sollen Ufergrundstücke gekauft und/oder nutzbar gemacht und für die Allgemeinheit geöffnet werden.
Bodenschutz ist Wasserschutz
Woher kommt Grundwasser? Aus dem Boden. Deswegen wollen wir sichern, was für uns alle lebenswichtig ist: genau diese gesunden Böden. Denn sie speichern Wasser und binden Kohlenstoff sowie Schadstoffe. Sie bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere und sind die Basis für unsere Nahrungsmittelproduktion. Sie reinigen unser Trinkwasser und kühlen unsere Städte. Bodenschutz ist Klimaschutz, Artenschutz, Hochwasserschutz und: Trinkwasserschutz. In Österreich wird jedes Jahr die Fläche des Wörthersees zubetoniert.
Deswegen wollen wir:
- Einen österreichweiten Entsiegelungswettbewerb: versiegelte Flächen sollen wieder geöffnet werden. Wie? Mit einem Entsiegelungsfonds des Bundes, zusätzlich sollen die Förderprogramme der Länder verdoppelt werden. Damit wird der Wasserhaushalt verbessert. Denn versiegelte Flächen wie Parkplätze und ungenutzte Industriegebiete beeinträchtigen das Wassermanagement erheblich und tragen zusätzlich zur städtischen Überhitzung bei. Mit dem Entsiegelungswettbewerb werden innovative und nachhaltige Stadtentwicklung mit sozioökonomischen Vorteilen gefördert. Durch Entsiegelung können neue Grünflächen entstehen und urbane Lebensräume ökologisch aufgewertet werden – das Pflanzen von Bäumen auf diesen Flächen verbessert die Luftqualität und reduziert Hitzeinseln. Dies fördert die Biodiversität, schafft Erholungsräume, bietet Lebensräume für Tiere. Und schützt unser Grundwasser.
- Bodenverbrauch: Verbindliches 2,5 Hektar Ziel bis 2030. Wenn wir unser Wasser schützen wollen, müssen wir unsere Böden schützen. Das geht nur mit verbindlichen Zielen. Damit schaffen wir: Weniger Flächenverbrauch, die Stärkung der Orts- und Stadtzentren, ein effizientes Flächenmanagement und aktive Bodenpolitik, den Ausgleich bereits versiegelter Flächen durch Entsiegelung, die Ausweitung von Zonen, die für die Landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen sind und von ökologischen Vorrangflächen, die dem Schutz der biologischen Vielfalt dienen. Weiter sollen Böden nach ihrer Funktion innerhalb des Ökosystem, einschließlich ihrer Fähigkeit CO2 zu speichern, bewertet werden. Das hilft dabei ihre Bedeutung für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen und zu schützen.
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Dein Baum, deine Klimaanlage. Je heißer es ist, desto mehr Wasser brauchen wir. Das spüren wir alle. Deswegen müssen wir das Problem an der Wurzel packen. Wer Bäume hat, braucht keine Klimaanlage. Und: Bäume sind Wasserspeicher. Weil Bäume ihre Umgebung hervorragend kühlen und die Luftfeuchtigkeit automatisch erhöhen, haben wir eine klare Meinung: weniger Asphalt und mehr Natur in
unseren Städten. Um Bürgermeister:innen, die Bäume statt Beton wollen, zu unterstützen, wollen wir besonders ehrgeizige Projekte künftig zu 90 % aus EU-Mitteln fördern. Eine innovative Lösung sind Tiny Forests – kleine Stadtwälder, die Hitze reduzieren, Wasser speichern und entsiegelte Flächen schnell in gesunde Natur verwandeln. Jeder zurückgewonnene Quadratmeter Natur ist ein Stück Zukunft für uns alle.
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Renaturierung auf den Boden bringen. Wir waren das Zünglein an der Waage und haben das wichtigste Naturschutzgesetz des Kontinents gerettet, das EU-Renaturierungsgesetz. Dies wollen wir nun in Österreich auf den Boden bringen und gut umsetzen. Bund, Bundesländer und Gemeinden sind in der gemeinsamen Verantwortung die Vielfalt von Arten und Lebensräumen wiederherzustellen. Dazu zählt auch Flüssen mehr Platz zu geben und Bächen ihren Lauf zu lassen. Denn wir sehen, was kleine Bäche tun, wenn sie eingezwängt werden und immer extremeren Wetterereignissen ausgesetzt sind: Sie verwandeln sin in zerstörerische Fluten. Wir Grüne wollen natürliche Wasserspeicher schützen, gesunde Böden erhalten und Wasserläufe in ihren ursprünglichen Zustand versetzen. Das schützt uns Menschen vor katastrophalen Unwettern genauso wie es unsere Wasserversorgung in Zeiten der Trockenheit sichert.
Wasservorsorge
Vorbeugender Trinkwasserschutz muss oberste Priorität haben. Wir wollen ein Trinkwasserschutzprogramm mit dem unser Wasser auch in 100 Jahren noch verlässlich sauber und frisch ist. Denn Vorsorge ist besser als Nachsorge. Deswegen wollen wir:
Wasser heute schützen, das wir für morgen brauchen: Wir wollen ein verpflichtendes Grundwassermonitoring für ganz Österreich, damit es gar nicht erst zur Notlage kommen kann.
Auch wenn es in Österreich an sich viel Wasser gibt, gibt es starke regionale Unterschiede und die Auswirkungen der Klimakrise werden immer verheerender. Unser Wasserkreislauf, der für die Qualität und Sicherung des Trinkwassers erheblich ist, kommt durch Dürreperioden, Trockenheit, aber auch extreme Niederschläge aus dem Gleichgewicht. Nach Vorbild der Trinkwasserverordnung, die die Qualität unseres Trinkwassers prüft, wollen wir eine Wasservorsorge, die den Grundwasserspiegel immer im Blick hat. Denn Wasser beeinflusst unser Leben jeden Tag.
Wasser-Versorgungsgarantie
Wasser ist Lebensgrundlage und unfassbar wertvolle Ressource. Deswegen sollten wir sorgsamer mit ihr umgehen und sie nicht verschwenden, wo es nicht notwendig ist. Es braucht die schrittweise Umstellung industrieller Großverbraucher und in der Landwirtschaft auf Wassersysteme ohne Trinkwasserqualität und einen generellen Ausbau der Regenwasser- und Nutzwassernutzung (z.B. das Wasser, das beim Duschen im Abfluss landet), beispielweise Nutzwasser als Toilettenspülungen oder Regenwasser bei Gartenbewässerung.
Damit stellen wir dauerhaft sicher, dass Trinkwasser nicht dort verwendet wird, wo es nicht unbedingt gebraucht wird und verwenden Wasser, das andernfalls verloren gehen würde gemäß dem Motto „Verwenden statt Verschwenden“. Außerdem wollen wir die schrittweise Umstellung auf wassersparende Technologien, wie z.B. Tröpfchenbewässerung in der Landwirtschaft und die klare Priorisierung von Trinkwasserversorgung vor anderen (z.B. industriellen) Wassernutzungen.
So sind wir gewappnet für Wetterextreme und lang anhaltendene Trockenheit. Und das ist gut so, denn mit der Klimakrise nehmen die Wetterextreme immer weiter zu. Innerhalb Europas gibt es bereits durch monatelanges Ausbleiben von Regen, verdorrte Ernten und brennende Wälder. Und auch in Österreich nehmen die Trocken- und Dürreperioden zu. Darunter leidet die Landwirtschaft, unsere Natur und wir alle. Durch diese lange Trockenheit sinkt der Grundwasserspiegel, zusätzlich steigt der Wasserverbrauch und künstliche Bewässerung führt in einigen Regionen zu Wettbewerb um knappe Trinkwasserressourcen.